AMSEL – autarke Mikrosiedlung für energiebewusste Lebensweise

© Rico Ulbricht
Konzept für den Campus in Mittweida mit den Projekten AMSEL und TELEWERK.

Die Tiny-Haus-Bewegung erfreut sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Nicht nur die Kostenreduktion, sondern vor allem die Konzentration auf das Notwendige, die Ansiedlung in ländlichen Regionen, die Verwendung natürlicher Baustoffe sowie die damit verbundene naturnahe Lebenseinstellung verkörpern nachhaltiges Wohnen par excellence. Insbesondere in abgelegenen Regionen ist die Versorgung der Tiny-Häuser mit Strom, Wärme und Wasser nicht unproblematisch. Die kompakte Bauweise reduziert die Möglichkeit, Solaranlagen und Speicher für regenerative Versorgung zu installieren.

Im Rahmen des AMSEL-Projekts wird eine Siedlungsstruktur bestehend aus einem Tiny-Haus und dem Co-Workingspace des Partnerprojekts TELEWERK, sowie einem Bestandgebäude in Mittweida als autarke Experimentalplattform betrieben. Integral vernetze und geteilte Quartierspeicher bieten eine bedarfsgerechte und autarke Versorgungsinfrastruktur für Strom und Wärme. Ein zentrales Gebäude mit Wohnraumtechnik dient zur Erhöhung der Versorgungsicherheit. Die intelligente Steuerung der Energiebereitstellung erfolgt bedarfsgerecht durch nutzungsabhängigen Lastenausgleich innerhalb der vernetzen Gebäude. Die beabsichtigte Errichtung einer weitgehend regenerativ selbstversorgten Pilotsiedlung soll die Revitalisierung ländlicher Siedlungsräume nachhaltig fördern und zu bewußteren Denk- und Lebensweisen sowie spezifischen Technologieentwicklungen führen, die das Leben, Arbeiten und Wohnen auf dem Land für eine gut ausgebildete junge Generation attraktiv gestaltet. Tiny-Haus-Siedlungen könnten sich dabei als ein sehr erfolgreicher Migrationspfad der gegenwärtigen Holzbaurenaissance in Sachsen erweisen.

Forschungsschwerpunkte

  • Quartierssteuerung für weitestgehend autarke Versorgung mit hohem solaren Nutzungsgrad
  • robuste kommunikationstechnische Vernetzung und automatisches Lastmanagement
  • architektonische und bauphysikalische Gestaltung der Tiny-Häuser mit funktionsintegrierter Versorgungstechnik
  • Produktions- und Fertigungstechnik für Mikrohäuser in modularer Holzbauweise mit solaroptimierter Kubatur

Neue Lebens- und Arbeitswelten in energiebewussten Funktionsgebäuden

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Die Tiny-Haus-Siedlung im AMSEL-Projekt entsteht derzeit in Mittweida auf dem Gelände der Werkbank32. Hier wird im Rahmen des TELEWERK-Vorhabens auch ein Funktionsgebäude mit minimalem CO2-Fußabdruck und strukturiertem Energie- und Lastmanagement errichtet, dessen Gebäudetechnik mit dem Tiny-Haus vernetzt ist.

Im Video sprechen u. a. Prof. Dr. Volker Tolkmitt von der Hochschule Mittweida sowie Prof. Dr. Matthias Klingner, Institusleiter des Fraunhofer IVI, über die Vision und die Umsetzung der Vorhaben.

(Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung)

Diese Maßnahme wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR) unterstützt das Projekt im Rahmen der Zukunftsinitiative simul+.