Synchro-Net

Risikobewertung für multimodale Transportketten

© Fraunhofer IVI

Im HORIZON 2020-Projekt Synchro-Net wurde ein Planungstool für multimodale Transportketten entwickelt. Diese sind sehr anfällig für Störungen, weil sie viele unterschiedliche Transportmittel, wie zum Beispiel Lkw, Güterzug und Fähre, enthalten. Ein Teil der Lösung besteht aus einem selbstlernenden Risikobewertungssystem, das am Fraunhofer IVI entwickelt wurde.

Lernen aus der Vergangenheit

Das Planungssystem selbst sammelt im Laufe der Zeit Daten darüber, wie geplante Routen in der Realität abgelaufen sind. Hierfür findet für jede geplante Route ein Vergleich zwischen den Plandaten und dem Real-Time-Monitoring statt. Eventuelle Abweichungen werden einem Transportweg (Wegstrecke von A nach B) mit zugeordnetem Verkehrsmittel (Güterzug, Schiff, Fähre, Lkw) oder einem Knotenpunkt (Umschlagplatz, Hafen, Bahnhof) zugeordnet.

Diese Daten werden von dem Risikobewertungssystem genutzt, um geplante Routen hinsichtlich verschiedener Risikofaktoren zu bewerten. Das Wissen wird den Nutzern in Form von Risikofaktoren (Key Risk Indicators, KRI) zur Verfügung gestellt. So können sie die ermittelten Risikoaspekte in ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die KRI sind:

  • Zeitabweichung: erwartete zeitliche Abweichungen während der Route basierend auf historischen Daten
  • Kostenabweichung: erwartete Kostenabweichungen die aus den zeitlichen Abweichungen und notwendigen Umbuchungen resultieren
  • Sicherheit: Veranschaulicht negative Erfahrungen im Zusammenhang mit Schäden oder Verlusten entlang der Route basierend auf Benutzererfahrungen
  • Flexibilität: Veranschaulicht die Flexibilität bezüglich der Anpassbarkeit der Route, wenn Störungen aufgetreten sind, die die bisherige Route unzulässig machen