Vergleichsweise niedrige Anschaffungskosten für Elektrobusse und Ladeinfrastruktur durch ständigen Wettbewerb, reduzierte Energiepreise und ein enormes Potenzial für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien – dank dieser Vorteile sind in Chile die zusätzlichen Kosten für den Betrieb von Elektrobussen viel geringer als in Deutschland. Das südamerikanische Land nutzt diese Vorteile erfolgreich und verfügt inzwischen über eine der weltweit größten Elektrobusflotten.
Das Fraunhofer IVI entwickelt bereits seit vielen Jahren Konzeptionen für die Einführung elektrischer Fahrzeugflotten und hat diese in zahlreichen nationalen, aber auch europäischen Projekten zur Anwendung gebracht. Partnerschaften mit Chile bieten für das Institut daher eine interessante Möglichkeit, neue, umfangreiche Einblicke in die Praxis des elektrifizierten ÖPNV zu gewinnen und gemeinsam internationale Forschungsvorhaben durchzuführen.
Dr. Thoralf Knote, Leiter der Abteilung Verkehrssicherheit und Fahrzeugautomatisierung, ist der Brückenbauer am Fraunhofer IVI. Unter der Koordination von Fraunhofer Chile Research reiste er im vergangenen Oktober ins chilenische Concepción, um am Elektromobilitätsgipfel EMOV International Summit 2024 teilzunehmen. In seinem Eröffnungsvortrag zum Thema »Konzepte zur Elektrifizierung von Logistikprozessen und Ladesysteme für Lkw und landwirtschaftliche Fahrzeuge« gab er einen Überblick über die aktuellen Forschungsaktivitäten am Fraunhofer IVI und analysierte in diesem Kontext die Herausforderungen und Chancen für Chile. Die Resonanz war groß: zahlreiche neu geknüpfte Kontakte zu Unternehmen und Wissenschaftlern, ein Interview mit der Zeitschrift Revista Electricidad über die Entwicklung der Elektromobilität in Chile, und ein Gegenbesuch von Fraunhofer Chile Research am Hauptsitz des Instituts in Dresden folgten.
Der Grundstein für spannende internationale Partnerschaften ist gelegt. In Schlüsselbereichen wie der Elektrifizierung von Logistikprozessen, Ladesystemen und Bussen bietet die Zusammenarbeit mit Chile hervorragende Möglichkeiten für das Fraunhofer IVI, seine Expertise in neue Anwendungen einzubringen.