Straßenverkehrsmanagement mittels integrierter Live-Kameras

Zielstellung

Ein wirksames und effizientes Mobilitätsmanagement muss zum Ziel haben, unnötigen Verkehr zu vermeiden, den Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu verlagern und die vorhandenen Verkehrsressourcen möglichst effektiv zu nutzen. Es besteht dabei Konsens in der Auffassung, dass insbesondere im häufig überlasteten Straßenverkehrsnetz Handlungsbedarf hinsichtlich einer Nachfragereduzierung und einer effizienteren Nutzung besteht.

Da das Verkehrsgeschehen von einer Vielzahl von Einzelentscheidungen der Verkehrsteilnehmer abhängt, wird in der zielgerichteten Unterstützung dieser Entscheidungen der erfolgversprechendste Weg zur nachhaltigen Verbesserung des Mobilitätsverhaltens gesehen. Die Aktualität und die Verlässlichkeit der dazu bereitzustellenden Informationen sowie die hohe Qualität angebotener Beratungsleistungen sind dabei von außerordentlicher Bedeutung. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete Teilprojekt 5 des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Leitprojekts »intermobil Region Dresden«, in dem vorhandene und vorgesehene Vorhaben zur Verkehrssteuerung und -lenkung in der Region Dresden aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt wurden.

Inhalte

Neben herkömmlichen Verkehrsdetektoren in den städtischen Straßennetzen sowie auf den Bundesstraßen und Autobahnen hat, als Kernkomponente in diesem Teilprojekt, erstmalig in Deutschland ein Live-Kamera-System benötigte Informationen zum Verkehrszustand erfasst und bereitgestellt. Die Kameras zeichnen Videobilder relevanter Straßennetzbereiche auf und analysieren diese durch spezielle Bildverarbeitungsalgorithmen. Die ermittelten Kenngrößen zur Beschreibung des Straßenverkehrszustandes sowie die Kamerabilder werden über ein universell nutzbares Funknetz übertragen.

In Ergänzung der gewonnenen Verkehrsdaten stehen weitere Informationen über verkehrsrelevante Ereignisse und Witterungsbedingungen als Eingangsgrößen für das Straßenverkehrsmanagement-System bereit. In diesem System wird das umfangreiche Datenmaterial ausgewertet, um zuverlässige Verkehrslageanalysen und Kurzzeitprognosen des fließenden und des ruhenden Verkehrs zu ermöglichen. Im Ergebnis werden Informationen zur Verkehrslage über nutzerfreundliche Dienste ausgegeben. Das sind sowohl kollektive als auch individuelle Informationssysteme, die u. a. ein verkehrsträgerübergreifendes Routing anbieten. Durch Verkehrsleitsysteme werden die Kraftfahrer auf weniger belegte Alternativrouten geleitet und auf vorhandene Umsteigemöglichkeiten zu öffentlichen Verkehrsmitteln hingewiesen. Im Mobilitätsregelungssystem (Teilprojekt 6) werden diese Informationen weiterverarbeitet und den Verkehrsteilnehmern auf unterschiedlichen Wegen, wie Mobilfunk, das World Wide Web und PDAs, bereitgestellt.

Partner

  • ISUP GmbH Dresden
  • Landeshauptstadt Dresden
  • Schlothauer und Partner GbR Dresden
  • TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften »Friedrich List«