Design am Fraunhofer IVI

Bei der Akquisition, Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien gewinnt der Design-Aspekt auch im Forschungsbereich zunehmend an Bedeutung. Bereits seit einigen Jahren bindet das Fraunhofer IVI Industrie- und Kommunikationsdesigner in die Forschungsarbeit ein, um ästhetische Aspekte stärker zu berücksichtigen. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen engagiert sich das Institut in besonderem Maße in dem 2018 gegründeten Fraunhofer-Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design«. Durch eine enge Kooperation mit der Professur für Technisches Design an der TU Dresden und der Fakultät Design der Hochschule Coburg profitiert das Netzwerk von den langjährigen Kompetenzen dieser beiden renommierten Design-Einrichtungen.

Beispiele aus den Bereichen Produkt-, Fahrzeug-, Interior & Exterior Design sowie Interface & Interaction Design enthält die unter Federführung des Fraunhofer IVI entstandene und 2020 erschienene Veröffentlichung »Designed by Fraunhofer«. Einblicke in die Architektur der Fraunhofer-Instituts- und Verwaltungsgebäude, Technika sowie Forschungsfabriken gewährt das 2021 veröffentlichte Buch »Architecture by Fraunhofer«. Die Publikation »Art and Science by Fraunhofer« aus dem Jahr 2022 beschließt als dritter Band die Reihe und gewährt einen Einblick in die Bemühungen, dem Austausch zwischen Wissenschaft und Kunst einen Kreativraum und gleichsam eine Bühne in der Fraunhofer-Gesellschaft zu verschaffen.

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Kooperationsformate für Hochschulen

  • Forschung
  • Lehre
  • studentische Projekte

 

Art and Science by Fraunhofer

 

Ein Buch über den Austausch der Disziplinen Kunst und Wissenschaft in der Fraunhofer-Gesellschaft.

 

Architecture by Fraunhofer

 

Best-Practice-Beispiele über die Entwicklung der Forschungsbauten innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft. 

 

Designed by Fraunhofer

 

Best-Practice-Beispiele, wie bei Fraunhofer gestalterische Aspekte in Forschung und Entwicklung integriert werden.

Aktuelles

 

Fraunhofer und TU Dresden weihen gemeinsames DesignLab in Dresden ein

In seinen unterschiedlichen Disziplinen und Ausprägungen gewinnt Design für die Forschungsarbeit bei Fraunhofer zunehmend an Bedeutung. Um diesen Trend zu unterstützen, gründen stellvertretend für die Forschungsgesellschaft die drei Dresdner Fraunhofer-Institute IVI, IWS und IWU gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden das »DesignLab for Applied Research«. 

 

Erste Design-Fachkonferenz des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design«

Mit »Design im Fokus Fraunhofer-Forschung« bot das Fraunhofer-Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« Mitarbeitern der Fraunhofer-Gesellschaft, Partnern aus der nationalen Hochschullandschaft, Künstlern und Interessierten erstmalig ein Konferenz- und Ausstellungsformat für den Austausch interner Designprojekte mit externer Designpraxis und Designforschung.

Aktivitäten am Fraunhofer IVI

Elektrische Mikromobilität für die Stadt

Projekt SteigtUM erprobt neue Formen der Mobilität im sächsischen Freiberg

© joserpizarro – stock.adobe.com, Fraunhofer IVI

Der Wunsch nach Individualität im innerstädtischen Verkehr führt oft zu einer hohen Emissionsbelastung und einer kritischen Parksituation. Um dem entgegenzuwirken, soll im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts SteigtUM ein Mobilitätssystem entstehen, das neben alltagstauglichen, flexiblen und sicheren elektrischen Kleinfahrzeugen auch eine Verleih- und Ladeinfrastruktur mit automatischer Aus- und Rückgabefunktion und eine universelle Nutzerschnittstelle einschließt. Die ersten Komponenten befinden sich derzeit in der prototypischen Fertigung, darunter ein Lastenrad und die CityBox als Unterbringung und Ladestation.

Da neben der Funktionalität des Systems auch dessen Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit im besonderen Fokus stehen, befasste sich das Fraunhofer IVI u. a. intensiv mit der integrierenden Produktgestaltung – sie hilft, einen marktgerechten Anwendungsfall zu formulieren und so die Kundenakzeptanz zu erhöhen. Die Entwürfe berücksichtigen dabei nutzerzentrierte Randbedingungen sowie auch ergonomische Anforderungen.


Design: Konrad Löschner, Ernst-Eckart Schulze

Projektpartner: TU Bergakademie Freiberg; apromace data systems GmbH; Projektionisten GmbH; TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig; TU Chemnitz

Tiny-Haus Zivilschutz

modulare Unterkünfte

© olyasolodenko – stock.adobe.com

Mit der Pilotstudie »Tiny-Haus Zivilschutz« wurde im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) analysiert, unter welchen Rahmenbedingungen sich mobile Selbstversorgerunterkünfte im Zivilschutz für den mitteleuropäischen Raum eignen könnten.  Untersuchungen erfolgten entlang des Spektrums von leichten, gut lagerfähigen, aber witterungsanfälligen Stangengerüstzelten bis hin zu robusten, vorfertigbaren, jedoch voluminösen Containerangeboten. Daraus abgeleitet entstanden Lösungsansätze für mobile und modulare Mikro-Unterkünfte.

Die Auslegung und Bilanzierung der Versorgungstechnologien umfassten die Sektoren Wärme, Strom und Wasser unter Einbeziehung einer Idealvorstellung zur Selbstversorgung. Vorgegebene ökonomische Randbedingungen beeinflussten dabei nicht nur den Ausstattungsgrad der mobilen Mikrobehausungen, sondern auch den erzielbaren Autarkiegrad.


Design:
Ernst-Eckart Schulze, Harald Gross

Fahrzeuginterieur für segmentierte Straßenbahnen in Ultra-Leichtbauweise

»Leichtbau-Sitzsystem«

© Bombardier Transportation

Am Fraunhofer IVI entstand ein Konzept für die Optimierung von Straßenbahn-Sitzstrukturen unter Aspekten des Leichtbaus, des Fertigungsaufwands und der Kosten. Ergebnis des Designprozesses waren fünf Sitzkonzepte mit unterschiedlichen Fertigungsvarianten. Unter Berücksichtigung des Anforderungsgeflechts aus Produkt und Funktion, Sicherheit und Stabilität, Ergonomie, Komfort und Ästhetik sowie der Wirtschaftlichkeit fiel die Wahl auf den Entwurf eines Rücken-Sitzblechs mit seitlichen Alu-Profilen.

Das Sitzkonzept überzeugte ästhetisch durch sein flaches Erscheinungsbild und zeigte zudem ein hohes Einsarpotenzial der Masse pro Einzelsitz. 

Design: Ernst-Eckart Schulze; büro+staubach gmbh

Projektpartner: Bombardier Transportation; Fraunhofer IWU 

Bibliotheken im Wandel der Zeit

© Fraunhofer IVI
Bibliothek des Fraunhofer IVI am Standort Dresden

Bibliotheken dienen heute nicht mehr nur der Aufbewahrung von Büchern und Zeitschriften, sie sind vielmehr ein Treffpunkt des Wissens und ein Ort des Austauschs. So entstand die Idee, die historisch gewachsene Institutsbibliothek des Fraunhofer IVI zu verjüngen.

Heute ist die Institutsbibliothek kein stiller Raum voller dunkler Regale mehr. Vielmehr ist sie ein Ort, der durch seine freizügige und offene Gestaltung zur Recherche, zum Verweilen, zur Zusammenarbeit und zur gegenseitigen Inspiration einlädt. Gästen und Mitarbeitenden bietet sich nicht nur ein behaglicher Platz zum Studieren und Kommunizieren, sondern auch ein kreativer Bereich für neue Ideen und anregende Gespräche. 

Design: Elke Sähn; Architekturbüro Michaela Hoppe, Dresden

autartec® – Autarkes Leben auf dem Wasser

© Fraunhofer IVI
autartec®-Gebäude auf dem Bergheider See

In Kooperation mit Projektpartnern aus Südbrandenburg und Ostsachsen entstanden innerhalb des Forschungsvorhabens autartec® verschiedenste Technologien für sich selbst versorgende Siedlungen und schwimmende Architektur. Bekannte Verfahren zur solaren Strom- und Wärmeerzeugung, dezentralen Speicherung, Mikrofiltration oder auch Entkeimung wurden im Projekt so weiterentwickelt, dass sie sich in die Struktur der Gebäudehülle integrieren lassen. 

Das schwimmende Gebäude symbolisiert mit seinem futuristischen Aussehen, regenerativer Energieversorgung und den integrierten Umwelttechnologien den Aufbruch in eine neue Zeit. Mit dem Standort am Bergheider See in der Lausitz trägt das Konzept zudem zur zukunftsorientierten Neugestaltung ehemaliger Bergbaulandschaften bei.

Design: Fraunhofer IVI; AIB GmbH; Wilde Metallbau GmbH

Projektpartner: AIB GmbH; AWAS GmbH Dresden; bendl HTS GmbH & Co. KG Sebnitz; Beratungsgesellschaft für Wirtschaftliches Bauen (BWB); TU Cottbus-Senftenberg; Fraunhofer IKTS; GEDES e. V.; Heliatek GmbH; ifn Anwenderzentrum GmbH; INNIUS DÖ GmbH; Rupp Betonerzeugnisse GmbH; TU Dresden; TUDAG – Deutsches Zentrum Textilbeton; Wilde Metallbau GmbH

AutoTram® – Versuchsplattform zur Entwicklung intermediärer Fahrzeugtechnologien

© Fraunhofer IVI
AutoTram® Hightech-Demonstrator

Das intermediäre Transportsystem vereint die Vorzüge des Busses mit der hohen Transportkapazität, dem Fahrkomfort sowie den umweltverträglichen Antriebssystemen der Straßenbahn. Das Fahrzeug entstand in seiner ersten Version 2005 als eine universelle Versuchsplattform und diente als Grundlage vieler weiterer Entwicklungen am Fraunhofer IVI. Die Vielschichtigkeit der integrierten Komponenten sowie der modulare Aufbau eröffnen zahlreiche Anwendungsfelder im ÖPNV. 

Zentral für das Design der AutoTram® war ihr modularer Aufbau. Das Fahrzeug kann im Zweirichtungsbetrieb betrieben werden und lässt sich nach Bedarf zu einzelnen baugleichen Fahrzeugen entkuppeln. In ihrem grundsätzlichen Aufbau entspricht die AutoTram® einem seriellen Hybridfahrzeug – ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg hin zum vollelektrischen Antrieb. Zur spurtreuen Führung der BusBahn wurde eine hochpräzise Mehrachslenkung entwickelt, die in zahlreichen Projekten zur Nutzfahrzeugtechnik Anwendung findet. 

Design: Sergio Stanisci (CWA Constructions SA/Corp); Fraunhofer IVI 

Projektpartner: CWA Constructions SA/Corp.; Derap AG; Frey AG Stans